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Geistiges Fasten: Wie du dich besser aufs Wesentliche konzentrierst

Die Fastenzeit ist die ideale Gelegenheit, alten Ballast abzuwerfen – und zwar nicht nur körperlichen. Denn auch die Seele braucht hin und wieder eine Verschnaufpause.

„Wie geht’s dir heute?“ – „Passt alles, man lebt eben so neben sich her“, sagte eine junge Frau kurz vor Beginn der Aerobic-Stunde. Sie lachte und sah ganz zufrieden aus. Aber irgendwie schien sie zu spüren, dass das Leben eigentlich noch viel mehr zu bieten hätte …

Geistiges Fasten: Der andere Alltag

Auf Gewohnheiten zu verzichten, die der Seele den Weg versperren, könnte man „geistiges Fasten“ nennen. Alles, was uns ablenkt, was uns in unserer Entwicklung hemmt, nährt unsere Seele nicht, sondern macht uns klein. Deshalb könnte man sich hin und wieder die Frage stellen, ob es solche Gewohnheiten in unserem Leben gibt. Und wie man am besten damit umgeht.

Blick aufs Handy mit Bild vom Strand

Digital Detox: Weniger Berieselung, mehr Lebendigkeit

Eine Gewohnheit, die sich in fast allen deutschen Wohnzimmern festgesetzt hat, ist ungebändigter Medienkonsum. Rund zehn Stunden verbringt der deutsche Durchschnittsbürger täglich vor TV, Smartphone, Radio und Co. Vor allem das Smartphone hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Einer Forsa-Umfrage zufolge würden 67 Prozent der Deutschen in der Fastenzeit lieber auf Alkohol verzichten als auf ihr Smartphone.

Zwar ist das Internet, genau wie andere Medien, im Alltag sehr nützlich. Aber genießen wir es wirklich, uns zehn Stunden pro Tag berieseln zu lassen? Wie wäre es, Medien nicht aus Gewohnheit, sondern nur dann zu nutzen, wenn wir es wirklich wollen?

Geistiges Fasten könnte mit der Frage beginnen, wann man den Stecker ziehen sollte. Es gibt sogar Jugendliche, die daraus Wettbewerbe machen: Wer schafft es am längsten, auf Facebook und Co. zu verzichten?

„Digital Detox“ wird immer beliebter. Dahinter steht der Wunsch, den Druck der ständigen Erreichbarkeit ein Ende zu setzen, soziale Kontakte im „echten“ Leben zu pflegen und wieder mehr Zeit für sich selbst zu haben.

Es gibt so vieles, was man sehen und erleben kann. Aber unsere Aufmerksamkeit ist begrenzt. Warum also unsere Aufmerksamkeit nicht dem schenken, was uns am wichtigsten im Leben ist?

Ewigen Gedankenschleifen entkommen

Frau mit verbundenen Augen

Natürlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, sich abzulenken und den jetzigen Augenblick zu verpassen. Ewige Gedankenschleifen, die sich ständig wiederholen, oder alte Gefühle, die immer wieder hoch kochen, verschleiern das, was in diesem Moment wirklich da ist. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder steckt ein echtes Problem hinter den Gedanken, das es zu lösen gilt. Oder wir denken nur aus Gewohnheit.

In diesem Fall rauben uns unnötige Gedanken viel Zeit und Kraft.

Grübeleien enden schnell in schlechter Laune, lassen sich aber nicht so einfach abschalten. Yoga, Qi Gong, Tai Chi oder Meditation helfen dabei, sich auf das Wesentliche, das Leben selbst zu konzentrieren. Denn wer gebannt in seinen Körper hineinhorcht, seinem Atem folgt oder seinen Herzschlag spürt, verankert sich in der Gegenwart. Und ist dort angekommen, wo das Leben zu Hause ist.

Praktische Tipps für geistiges Fasten

Geistig fasten bedeutet, auf Ablenkung zu verzichten und dem Wesentlichen einen Schritt näher zu kommen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie ein solches „Fastenprogramm“ aussehen könnte:

  • Lass für eine bestimmte Zeit, zum Beispiel am Sonntag, Fernseher, Radio, Computer und Smartphone ausgesteckt. Wenn du das Gefühl hast, unbedingt aufs Smartphone schauen zu müssen, widme dich am besten gleich etwas anderem. Einem alten Hobby zum Beispiel, das dir wirklich Freude macht.
  • Die freie Zeit, die du nun zur Verfügung hast, kannst du zum Beispiel draußen verbringen. Spazieren gehen gehört zu den liebsten Freizeitaktivitäten der Deutschen, um abzuschalten. Frische Luft und Bewegung hilft, Stress abzubauen. Geh wandern, arbeite im Garten oder mach einen Ausflug. Und erde dich dabei, sei ganz bei der Sache.
  • Vielleicht hast du schon von „Slow Food“ oder „Slow Travel“ gehört? Entschleunige deinen Alltag. Lasse dir Zeit bei allem, was du tust, und bleibe immer im Kontakt mit dir selbst. Dann ist dein Leben keine To-Do-Liste mehr, sondern du hast auch dann noch das Gefühl, „Zeit zu haben“, wenn du gerade fieberhaft am Werk bist.
  • Überlege, wie du deinen Alltag entrümpeln könntest. Gibt es etwas, das du nur noch aus Gewohnheit tust, ohne Freude daran zu haben? Dann gib es auf. Und fülle deinen Alltag nicht mit noch mehr Dingen, die zu erledigen sind, sondern freu dich über die freie Zeit.
  • „Was machen Sie?“ – „Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen“, sagte Rahel Antonie Friederike Varnhagen von Ense, eine Dame des 19. Jahrhunderts. Nichtstun ist eine Kunst, die früher „Muße“ hieß, und rein gar nichts mit Faulenzen zu tun hat. Wer Muße hat, öffnet den Raum für Kreativität.
  • Manchmal braucht man einen Tapetenwechsel, um alte Gewohnheiten abzulegen. Fahr weg, in die Berge, ans Meer, irgendwohin, wo du ungestört bist. Oder lerne in einem Seminar, zum Beispiel bei einer Detox-Woche oder einem Meditationskurs, auf deine innere Stimme zu hören.
  • Achtsamkeitsübungen wie Yoga, Meditation, Tai Chi oder Qi Gong helfen dir, deinen Geist immer wieder in der Gegenwart zu verankern und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Eine Methode, die mehrere Ansätze vereint und wissenschaftlich gut untersucht ist, ist MBSR.

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