Du hast gehört, dass Meditation wahnsinnig entspannend sein soll, aber bei dir funktioniert es einfach nicht? Oder du hast Konzentrationsschwierigkeiten? Keine Sorge – anfangs geht es vielen so. Was du tun kannst.
1. Problem: Viel Stress, wenig Zeit
Morgens schnell Frühstück für die Kinder machen, dann ins Büro, abends noch eine Überstunde dranhängen, Einkäufe erledigen, Kinder ins Bett bringen und dann bleiben – vielleicht – noch 15 Minuten übrig, die du ganz für dich hast.
Wenn du nach einem stressigen Tag zu meditieren beginnst, kommt oft alles anders als erhofft. Denn jetzt hast du das erste Mal Zeit, zu spüren, wie gestresst du wirklich bist. Während wir auf Hochtouren arbeiten, bemerken wir kaum, was in unserem Körper und in unserem Geist passiert. Erst in einer ruhigen Minute drängt die Anspannung des Tages mit voller Kraft in unser Bewusstsein.
Deshalb lohnt es sich, nach einem vollen Tag erst einmal Stress abzubauen. Schüttele deinen Körper mehrere Minuten lang kräftig durch, am besten ein Körperteil nach dem anderen. Hüpfe auf und ab, tanze zu deinem Lieblingslied oder mach Sport, wenn dafür noch Zeit ist. Hat die größte Anspannung deinen Körper verlassen, fällt es leichter, still zu sitzen.
Falls du immer noch aufgewühlt bist, übe dich in Gehmeditation oder chante ein Mantra, um deine Energie zu kanalisieren. Das ist oftmals einfacher, als gleich in die Stille zu gehen.
Zum Weiterlesen: Die Kombination aus Yoga und Meditation macht es häufig leichter, zur Ruhe zu kommen. Falls du es ausprobieren möchtest, schau mal bei unseren Yoga-Meditationsretreats vorbei.
2. Problem: Zu hohe Erwartungen
Vielleicht hast du gelesen, dass manche Menschen außergewöhnliche Erfahrungen während der Meditation machen. Sie sehen Farben, spüren gewaltige Energien in ihrem Körper, haben vielleicht sogar Visionen oder tiefgehende Erkenntnisse über ihr Leben. Das ist alles möglich. Aber wenn du einer bestimmten Erfahrung hinterher jagst – und sei es nur dem Gefühl, endlich vollkommen entspannt und glücklich zu sein – wird sie immer weiter in die Ferne rücken.
Das mag paradox klingen, ist es aber gar nicht. Wenn du etwas willst, spannt sich dein ganzes Wesen an, dein Blick verengt sich und sieht nur noch das, was du begehrst. Glück, Entspannung, Freiheit und Liebe kommen aber vor allem dann, wenn du dich öffnest und loslässt.
Tiefe Wünsche gehen nicht einfach weg, nur weil wir verstanden haben, dass sie uns im Weg stehen. Je mehr wir versuchen, sie zu verdrängen, desto stärker werden sie, denn unser Widerstand gibt ihnen Kraft und hält sie am Leben. Wünsche wegzuwünschen, ist also keine gute Idee. Sie liebevoll anzunehmen, schon eher. Denn die Liebe nimmt alles auf und verwandelt es in Liebe. Was bleibt dann noch übrig, das man begehren könnte?
3. Problem: Müdigkeit & Lustlosigkeit
Kein Mensch hat immer viel Kraft und ist zu jedem Zeitpunkt hoch motiviert. Energie kommt und geht wie Ebbe und Flut, das ist ganz normal. Aber was tun, wenn die Meditation nicht funktioniert, weil Müdigkeit und Lustlosigkeit ständig dazwischenfunken?
Gegen Müdigkeit gibt es ganz praktische Tipps: kurz kalt duschen oder Wasser ins Gesicht spritzen, auf der Stelle laufen, bis das Herz kräftiger schlägt oder den Körper dehnen und strecken, damit die Energie wieder ins Fließen kommt. Eine aktive Meditation mit Bewegungen oder Mantren hilft, auf dem Kissen wach zu bleiben. Bist du müde, aber motiviert, kann dich nichts aufhalten. Lustlosigkeit ist oftmals das größere Hindernis.
Schau genau hin, warum du keine Lust hast zu meditieren. Versuchst du, eine Begegnung mit deinem Inneren zu vermeiden, weil dort eine unangenehme Erkenntnis warten könnte? Gibt es etwas anderes, das dich momentan mehr interessiert? Scheust du den Kraftaufwand, der mit einer Meditation verbunden sein kann?
Wenn du dich vor geraumer Zeit für die Meditation entschieden hast, heißt es jetzt, stark zu sein. Schenke hinderlichen Gedanken keine Beachtung oder mach deine Lieblingsmeditation, um deinen Geist bei Laune zu halten. Wenn nötig, entspanne dich in die Lustlosigkeit hinein – es ist nur ein Gefühl, das kommt und geht wie jedes andere.
4. Problem: Fehlende Konzentration & Langeweile
Langeweile ist eng mit Lustlosigkeit verbunden. Vielleicht langweilst du dich, weil sich in deiner Meditation nichts tut – ohne die Lektion zu sehen, die es hier zu lernen gilt. Denn es geht nicht darum, ständig außergewöhnliche Erfahrungen zu machen oder immer nur positive Erlebnisse zu haben. Es geht darum, das Leben mit all seinen Facetten anzunehmen.
Langeweile kann auch aufkommen, wenn du dich schlecht konzentrieren kannst. Wenn dein Geist hierhin und dorthin springt, ohne interessante Gedanken zu finden, an denen er sich festklammern könnte. Ärger dich nicht, um nicht ein weiteres Hindernis aufzubauen. Entspanne dich einfach und geh mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Meditationsobjekt zurück. Verankere dich in deinem Körper: Spüre alle Zellen ganz genau, alle Muskeln – und vor allem dein Herz. Energie ist da, wo Aufmerksamkeit ist. Und wo Energie ist, kann kaum Langeweile aufkommen.
Warum die Meditation bei dir nicht funktioniert, kann natürlich ganz andere Gründe haben, die anderer Lösungsansätze bedürfen. Wenn du schon länger feststeckst, könnte dir vielleicht ein erfahrener Lehrer mit persönlichen Ratschlägen weiterhelfen. Meditationsseminare gibt es sowohl in Deutschland als auch in Österreich (hier mit meditativ-alpinem Flair).
Diese Tipps sind sehr wichtig und hilfreich. Ich persönlich denke auch, dass besonders der erste Punkt sehr oft ein Grund ist, warum Meditation nicht klappt. Das habe ich auch persönlich erlebt. Man hetzt von hier nach da und die wenige Zeit, die man zu Hause ist könnte man eigentlich anders nutzen – nämlich faul auf dem Sofa. Aber wenn ich mich dann aufraffe lohnt es sich jedes Mal. Natürlich braucht es ein wenig Übung und ich schaffe es auch immer noch nicht jeden Tag komplett abzuschalten. Oft rauschen die Gedanken vom Tag durch einen durch.
Liebe Grüße
Gunther
Habe schon lange diese Gedanken, aber nun eine ganz andere Perspektive, vielen Dank!
Hallo, mein Name ist Marcel. Mir fällt es schwer, mich bei der Mantra Meditation zu konzentrieren. Alle anderen Objekte sind leicht für mich zu beobachten. Vielleicht brauche ich einfach mehr Übung. Ich denke das Mantra und Versuche mich dabei darauf zu konzentrieren.
Lieber Marcel, manchmal hilft es das Mantra leise vor sich hin zu sprechen. Aber wenn es nicht klappt, dann ist es wichtig sich nicht dafür zu verurteilen. Übung macht den Meister! Aber wenn einem eine bestimmte Meditationstechnik nicht so liegt, dann ist das nicht schlimm. Es gibt so viele schöne andere Meditationen. Toll zum Ausprobieren verschiedener Meditationsarten sind auch unsere Seminare für Anfänger. Mehr Infos unser https://www.wainando.de/produkt/reiseziele/deutschland/ruhe-finden-meditationswochenende-an-der-ostsee/ und https://www.wainando.de/produkt/reiseziele/deutschland/die-kraft-der-meditation-kennenlernen-wochenendkurs-fuer-anfaenger/
Wenn man permanent erschöpft ist, schafft man es nicht. Wie soll man sich beruhigen, wenn man eigentlich aktiv sein will, also das Gegenteil? Das ergibt für mich keinen Sinn, ich habe schon Kurse absolviert und die halfen null.
Das stimmt. Meditation hilft nicht immer. Manchmal ist es erstmal wichtig wieder in seine Kraft zu finden und sich die Zeit dafür zu geben. Ayurveda kann bei Kraftlosigkeit auch sehr unterstützen: https://www.wainando.de/produkt-kategorie/ayurvedakur/ . Aber unbedingt auch mit dem Arzt sprechen.