Heilige Tempelzeremonien, Pannen im Nirgendwo: Wie Reisen diese zwei Blogger verändert hat

Manche Menschen hat das Reisefieber so sehr gepackt, dass sie so viel wie möglich unterwegs sind oder ihre Leidenschaft sogar zum Beruf gemacht haben. Wir haben zwei Blogger gefragt, wie die vielen Reisen sie verändert haben und welche Insider-Tipps sie unseren Lesern mit auf den Weg geben können.

Wainando: Wer viel unterwegs ist, lernt neue Menschen kennen, macht ständig neue Erfahrungen und sieht die Dinge vielleicht sogar mit anderen Augen. Inwieweit haben eure Reisen euch verändert?

Armin: Durch die vielen unterschiedlichen Kulturen bekam ich eine völlig neue Sicht auf die Welt. Ich habe gelernt, alles etwas lockerer zu sehen. Einfach das Leben genießen und den Tag so nehmen, wie er kommt. Das hat streng gesehen aber auch etwas Negatives, was vor allem auffällt, wenn man zurück in Europa ist. Grundsätzlich haben mich die Reisen aber positiv verändert.

Renate: Es heißt ja, Reisen bildet. So allgemein würde ich die Aussage nicht unterschreiben. Dennoch ändert sich die Lebenseinstellung, wenn man viel in fernen Ländern unterwegs ist. Ob Indien, Nepal, Marokko oder Indonesien, das Leben sieht in den meisten Ländern ganz anders aus als bei uns. Die Menschen sind gezwungen, mit viel weniger auszukommen als wir. Deshalb gelten wir für viele als reich, auch wenn wir es selbst nicht so empfinden.

In Nepal waren wir zwei Jahre nach dem großen Erdbeben. Viele Menschen wohnten noch in Zelten, weil sie alles verloren hatten. Die Straßen waren in einem erbärmlichen Zustand und wurden gerade erneuert. Hier kämpften die Menschen ums Überleben. Umso wichtiger ist es, dass wir sie unterstützen. Der Tourismus schafft in Nepal viele Arbeitsplätze, die verhindern, dass noch mehr junge Leute ins Ausland ziehen.

 

Wainando: Was habt ihr unterwegs gelernt?

Armin: In erster Linie selbstständig zu werden. Als ich mich zu meiner ersten Reise aufgemacht habe, sprach ich weder Englisch noch sonst eine Fremdsprache. Es war aber niemand da, der hätte helfen können. Dadurch habe ich nicht nur die englische Sprache gelernt, sondern auch sehr viel mehr. Hätte mir jemand vor einigen Jahren erzählt, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen kann, hätte ich das nicht geglaubt. Reisen ist für mich die beste Schule – die Schule des Lebens.

Renate: Man sollte versuchen, eine Sache von mehreren Seiten zu sehen. Es ist besser, nicht so verbissen zu sein und seine Meinung für die einzig richtige zu halten. Man muss nicht immer einer Meinung sein, man sollte aber die Hintergründe verstehen lernen.

Beim Reisen kann man sich fremde Länder mit eigenen Augen anschauen. Man sieht mehr als nur in den Nachrichten oder sozialen Medien. Wenn man Glück hat, lernt man auch Einheimische kennen und erfährt mehr über ihr Leben. Wir hatten häufig sehr gute Reiseleiter, die uns viel über das Leben, die Lebenshaltungskosten, Religion und Werte ihrer Heimat beibrachten. Diese Erfahrungen haben mein Leben sehr bereichert.

 

Wainando: Welche Erlebnisse sind euch besonders in Erinnerung geblieben?

Armin: Besonders erinnern kann ich mich an meine erste Reise in den Isaan (ärmste Region Thailands). Die Menschen haben nicht viel und sind mit den einfachsten Dingen zufrieden. Als ich dort war, bekam ich eine Gastfreundschaft zu spüren, die mir so bislang fremd war. Menschen, die selbst nichts hatten, gaben mir Essen, halfen mir, den kaputten Roller zu reparieren und wollten nichts im Gegenzug. Es war für sie einfach selbstverständlich.

Bei meiner ehemaligen Freundin wurde mir sofort das Auto zur Verfügung gestellt, obwohl mich die Familie zuvor nie gesehen hat. All diese Kleinigkeiten und diese Gastfreundschaft werden mir sicherlich ein Leben lang in Erinnerung bleiben.

Renate: An meinem Geburtstag haben wir eine Nacht in einem Kloster des Namo Buddha in der Nähe von Kathmandu verbracht. In dem Kloster leben rund 250 Mönche, davon 70 junge, die in die Lehren des tibetischen Buddhismus eingewiesen werden. Bei den Kindern handelt es sich um Sprösslinge armer Familien aus den Dörfern. Sie erhalten im Kloster nicht nur ein Dach über den Kopf und Nahrung, sondern auch eine Ausbildung. Später können sie wählen, ob sie in die Welt ziehen oder Mönch werden möchten. Wir durften mit den Mönchen speisen und an einer Klosterzeremonie teilnehmen.

Ich bin ein Fan von Tempeln, Moscheen, Kirchen und Klöstern und kann davon nie genug kriegen. In Asien haben wir davon einige zu Gesicht bekommen. Nicht missen möchte ich den Sonnenaufgang über der Tempelanlage von Angkor Wat oder die Tempelzeremonie im Sri Minakshi Tempel in Madurai, bei der Shiva von den Priestern in einer Sänfte mit viel Getöse und Feuer zu dem Gemach seiner Gattin gebracht wird.

 

Wainando: Was sind die besten Insider-Tipps fürs Reisen?

Renate: Wer mit einer Indienreise liebäugelt, sollte vielleicht vorher schon in Ländern wie Marokko oder Thailand gewesen sein. Der Kulturschock kann sonst zu groß werden, wenn man noch nie in fernen Ländern war. Indien fordert uns mit allen Sinnen. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich, Stadt und Land, Sauberkeit und Umweltsünden sind gewaltig. Indien ist nicht nur Bollywood! Die meisten Besucher reisen zuerst nach Rajasthan, um sich die Mogulpaläste und dann das berühmte Taj Mahal anzuschauen. Danach erkunden Sie auch den Süden des Landes mit seinen vielen Tempeln.

 

Mein Mann und ich waren viermal in Indien und haben uns immer einem Veranstalter anvertraut. Wer auf eigene Faust reisen möchte, kann sich einen Mietwagen mit Chauffeur buchen. Das ist nicht teuer, aber sehr bequem und man kann sich frei bewegen. Ich bin nicht so der Backpacker, der sich mit schwerem Rucksack durch das Verkehrsgewühl verstopfter Straßen quält, um den billigsten Preis für eine Unterkunft auszuhandeln. In Indien wäre mir das zu stressig, da würde ich Thailand als Einsteigerziel empfehlen.

Armin: Thailand ist sehr touristisch, man findet aber auch noch viele kaum besuchte Orte. Ich liebe Koh Yao Yai. Die Insel ist nur wenige Kilometer von Phuket entfernt. Dort wirkt alles noch wie vor 20 Jahren. Kurzum gesagt: ein wahres Paradies.

Bezüglich der Planung sollte man sich nicht allzu viele Gedanken machen. Ich buche lediglich die Hotels vorab. Was ich jedoch jedem empfehle, ist eine Sim-Karte mit Datenvolumen. Unterwegs online zu sein, hat riesige Vorteile. Mal kurz auf Google Maps die Lage checken oder ein Taxi via Uber rufen. Zudem sind die Preise sehr gering. Für mich ein absolutes Muss.

Alleine reisen ist in Südostasien ebenfalls kein Problem, dennoch ist es besser, wenn jemand dabei ist. Vor allem während einer langen Reise wird es alleine irgendwann langweilig. Wer keinen Reisepartner hat und nicht alleine reisen möchte, sollte sich einfach in Facebook-Gruppen umhören, dort findet man sehr schnell Anschluss.

 

Über Armin und Renate:

Armin hat seine Leidenschaften Reisen und Fotografieren mit seinem Blog 4everthailand.com zum Beruf gemacht. Seit 2014 reist er nahezu das ganze Jahr durch Südostasien.
Auf ihrem Reiseblog Rausinsleben schreibt Renate über spannende Städte in Deutschland und aller Welt sowie über Erlebnisreisen. Sie möchte ihre Leser inspirieren, ihre Träume jetzt zu verwirklichen und sich die Welt anzuschauen.

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